Digitalisierung von Heimatstuben der Vertriebenen

Der schleswig-holsteinische Heimatbund versucht, beim Erhalt einer zunehmend bedrohten Art von Sammlungen zu helfen:

https://www.heimatbund.de/kultur-geschichte/725-heimatstuben-in-schleswig-holstein.html

In der Nachrichtenliste der regionalhistorischen Abteilung an der CAU Kiel heißt es dazu weiter:

„Vielen der Heimatstuben fehlen immer mehr die Mittel, Räumlichkeiten oder Organisatoren, sodass die Auflösung droht. So wurden auch der Saatziger Heimatstube die Räumlichkeiten im Eutiner Kreishaus wegen Eigenbedarf gekündigt und die Exponate machen sich Anfang Juli auf den Weg in die alte Heimat, im heutigen Polen. ­Umso schöner, dass vorher noch eine 360°-Aufnahme des Raumes gemacht wurde, sodass die Saatziger Heimatstube zumindest digital weiter begehbar bleiben wird. Die Ergebnisse der Digitalisierung werden in absehbarer Zeit auf der Webseite des Heimatbundes und im Digitalen Haus der Landesgeschichte zu sehen sein.“

Kulturdenkmal auf Fehmarn „vor dem Abriss“

Die fehmarnsche Lokalpresse meldet den bevorstehenden Abriss einer Gründerzeit-Villa in Burg auf Fehmarn:
https://www.fehmarn24.de/fehmarn/fehmarn-historisches-gebaeude-ist-einsturzgefaehrdet-90975248.html

Es handelt sich um die sog. Villa Priess, die um 1900 gern als Postkartenmotiv fotografiert wurde.

Von einer Beteiligung des Denkmalschutzes ist nicht die Rede, obwohl das Gebäude in der Denkmalliste des Kreises Ostholstein (Nr. 1604) aufgeführt ist.

Man fühlt sich ein wenig an die akute Einsturzgefahr erinnert, die vor einigen Jahren in Burg zu einer zügigen Schliessung des Krankenhauses und in der Folge zu einem schnellen Immobilienverkauf in Investorenhände führte.

Hier sind andere Investoren am Werk, die aber auch schon an anderer Stelle ganz eigene architektonische Akzente im Stadtbild hinterlassen haben. So wurde aus einem Einfamilienhaus am Stadtpark das hier:

Die Löwenköpfe, die der Investor ja erhalten will, werden sich auf einem solchen Neubau bestimmt gut machen.

Ergänzung v. 23.09.2021: Wie ich inzwischen erfahren habe, wurde die zuständige Denkmalschutzbehörde beteiligt und hat nach Abwägung der Sachlage eine Abbruchgenehmigung erteilt. Es heißt auch, der Investor habe einen originalgetreuen Wiederaufbau der Fassade angeboten.

Neubau und Ausgrabungen am Danewerk

Schon zum Jahreswechsel informierte der „Nordschleswiger“ über die Pläne für ein neues „Danevirke Museum“

https://www.nordschleswiger.dk/de/daenemark-deutschland-suedschleswig/danewerk-bekommt-neues-museum

Dem „historischen Gastkrug“ Rothenkrug steht der Abriss bevor, „damit das Welterbe besser zur Geltung kommt“ – so hieß es dann Ende April.

Über neue Ausgrabungsvorhaben am Danewerk berichtete jüngst die Süddeutsche:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-dannewerk-archaeologische-untersuchungen-am-danevirke-museum-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210825-99-964213

Bald Geschichte – Der Rothenkrug in Dannewerk
(Bild: Urheber: Frank Vincentz, via Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 )